der Blick 4 – .. das wäre wohl zu einfach gewesen!
Der Lack der Chromringe ist durchgetrocknet, – die neuen Scheinwerfer daran festgeschraubt.
Jetzt müssen diese nurnoch eingepflanzt werden. N u r n o c h … So dachte ich es mir, daraus wurde aber irgendwie nichts. Ich formuliere es einfach mal so:
– Leuchtweitenregulierung erhalten = Fail !
– Äußerer Chromring darüber = Fail !
– Scheinwerfer Einstellung = Fail !
Autsch! War zwar alles schön gedacht, aber am Ende hab ich doch die originalen Lucas Scheinwerfer wieder eingebaut.
Nunja, nachdem alles vorbereitet war, wollte ich das Projekt endlich zu Ende bringen und ging zu meinem Mpi.
Mißbrauch auf der Straße!
Bevor ich aber nun irgendwas änder, musste ich den Ursprungszustand sichern. Wäre ich in der Garage gewesen, hätte ich das Licht eingeschaltet und an der Wand angezeichnet, wo das Licht in welcher Höhe und welchem Abstand ankommt. Ich war aber nicht in der Garage und parkte natürlich auch nicht vor einer Wand. Hehe, vor mir Stand aber ein staubiger Kombi/Lieferwagenverschnitt. Diesen hab ich für meine Zwecke mißbraucht. -> Wer von euch hat noch nie auf ein schmutziges Auto mit dem Zeigefinger „Sau“ oder „wasch mich“ geschrieben? So tat ich es auch, ok ich schrieb nicht Sau oder dergleichen, aber ich zeichnete das Licht auf dem dreckigen Lack nach. 🙂 Mir war egal ob das der Besitzer sieht, im Grunde hab ich damit auch nur 5 cm² seines Wagens kostenfrei sauber gemacht 😛 Wäre nur schlecht gewesen, wenn dieser Plötzlich den Wagen weggefahren hätte..
Zunächst nahm ich die beiden äußeren Chromringe ab. Das ist keine Herausforderung, wenn man weis wie 😛 !
-> untere Fixierungsschraube rausdrehen, Chromring am unteren Ende ( Auch wenn ein Ring endlos ist ) zu sich ziehen und nach oben raushebeln.
Den alten Scheinwerfer selbst herauszunehmen, stellt auch keine besonderen Anforderungen. Erst auf der rechten Seite heraushebeln, dann kann man den Scheinwerfer nach rechts oben wegstreifen. Schnell war auch die Halterungsklammer der H4 Glühbirne gelöst. Das Standlicht zieht man einfach raus.
Mein Glück war es, dass ich erst einen neuen Scheinwerfer komplett einbauen wollte. Sozusagen, instinktiv als Test ob es so überhaupt möglich ist.
Somit ergab sich mir auch mein erstes Problem, das Standlicht ist an eine Standlichtfassung festgelötet. Der Standlichtring am neuen Scheinwerfer sieht aber eine direkte Kabelverbindung vor. Ok, was heisst Problem?
Problem ist wenn man was kaputt machen muss um etwas zu testen.
Ohne! zu wissen ob es überhaupt möglich ist.
Augen zu, und kapp!
Und es war nicht möglich. Zumindest nicht so wie ich es mir erhofft hatte. Nagut, wollen wir mal nicht so sein, es gibt ja Lüsterklemmen! 😛 Und diese waren auch meine Lösung, obwohl ich es nicht gut finde, eine originale Konstruktion baulich so drastisch zu „verfälschen“. Mit anderen Worten, der Seitenschneider löste mein Problem mit einem Biss. Ich muss dazu aber sagen, dass ich für den „worst case“ nicht zu knapp das Kabel der Standlichtfassung abgekappt habe. -> Letztendlich wäre das ein größeres Problem geworden. Schließlich kann ich auf der Straße ohne Stromanschluss nicht löten. . . So hatte ich zumindest noch einen „Puffer“ am Kabel selbst. Das stellte sich letztendlich als kluge Entscheidung heraus.
Ach Lijan, machst Du das mit Absicht?!
Schnell war der vorbereitete neue Scheinwerfer zur Hand und sollte eigentlich nurnoch eingesetzt werden. Hierbei gilt fast die selbe Hervorgehensweise wie beim Ausbau, nur Rückwärts.
Folglich sollte der Scheinwerfer von schräg rechts oben auf die Halteschrauben geschoben und dann bei der rechten Schraube eingehakt werden. Ja, so sollte es klappen und nicht anders. Ich nahm den neuen Scheinwerfer, wollte ihn in besagte Schrauben setzen und bemerkte recht fix, dass da was nicht passt.
Oh oh, ich hab den innen Chromring nicht verändert. Warum passt das nicht?
Ein näherer Blick verriet es mir dann auch. Die Birnchen für den Standlichtring sind in, wie soll ich sagen, ähhh?
Gummifassungen eingegossen.
Diese blöden Gummifassungen,
passen aber so nicht in den Lampentopf am Kotflügel. Die sind schlichtweg zu groß und blokieren ein richtiges Einsetzen. Hmn? öhhh, ja!
Schnell war das Teppichmesser gezückt und die scharfe Klinge strich durch diese verkabelten Gummistöpsel wie das Messer durch Butter. Selbstverständlich richtete ich dabei das Hauptaugenmerk auf die darinliegenden Kabel. welche ich nicht durch anschneiden verletzen wollte.
Einmal im Kreis herum wurden so alle Gumminippel von meinem Messer beschnitten. Jetzt sollte der Radius mit allem drum und dran passen. Ne – will immernoch nicht. Zwar bekam ich den linken und unteren Halter in die Fassung der Schraube, aber aber es gibt ja noch die 3. Fassung zum Fixieren der Scheinwerfer.
Diese wollte einfach nicht in die dafür vorgesehene Lücke am inneren Chromring. Wie, denn auch wenn meine Chromringbefestigungslösung zu groß für den armem Lampentopf ist?!
Ohje,
dachte ich mir, und begann langsam zu Zweifeln, meine Schrauben am Chromring sind schlichtweg zu lang. Ich muss die Halteschrauben weiter rausdrehen um die modifizierten VW Scheinwerfer da hinein zu bekommen. So tat ich das schließlich auch. Ein Kreuzschlitzschraubendreher half mir dabei. Aber hineinbekommen hab ich die Scheinwerfer noch immer nicht.
Mittlerweile stand schon etwas Fluchen auf dem Programm. Selbstzweifel regten sich. bin ich denn wirklich zu blöd?
Na klar war ich das in diesem Augenblick, denn schnell war die Metallsäge geholt und ratz fatz die guten Schrauben welche den Chromring am Scheinwerfer halten gekürzt.
Frust und Angst zu scheitern bestimmte ab da meine weitere Vorgehensweise. Der Frust, dass das anscheinend nicht komplett durchdachte Konzept nicht aufgeht und die Angst, dass es wirklich so ist.
Naja mit gekürzten Schrauben am Chromring und herausgedrehten Schrauben am Lampentopf wagte ich einen neuen Versuch. Und stellt euch vor, ein Erfolgserlebnis!
Der neue Scheinwerfer mit Halo oder Standlichtring war endlich drin und saß fest! Ja, er saß echt fest.
Sofort machte ich den Test, den mit Lüsterklemme angeschlossenen Scheinwerfer strahlen zu lassen. Standlicht an, – leuchtet! Abblendlicht an, – leuchtet! Guuuut.
Lichtpegel auf dem vorderen Fahrzeug prüfen? Oha! Zu hoch! – War ja klar, hab die Schrauben am Lampentopf ja rausgedreht und verstellt. So bin ich wieder aus Lijan ausgestiegen und hab die Schrauben erstmal wieder soweit zurückgedreht, dass der Winkel und die Höhe wieder passt.
Jetzt muss nurnoch die äußere Chromringblende wieder drauf. Ich bekam diese auch mit etwas Gewalt und fleissigem Drücken wieder darüber, war aber einen guten halben Zentimeter vom Lampentopf damit entfernt. Denkt ihr, der Chromring wollte dann auch in die Schiene am Lampentopf? Ne, der stellte sich schlichtweg quer! Ich dachte schon, dass Lijan einfach diesen Umbau nicht möchte. Denn er strafte mich direkt damit ab, dass ich den äußeren Chromring auch nichtmehr abgekommen habe!
Es vergingen viele Minuten, es wurde viel gedrückt. Denn was drüber geht, muss auch wieder runtergehen!
An dieser Stelle hätte ich wirklich durchdrehen können. Es kann doch nicht sein, dass etwas mit so viel Vorbereitung an solchen Kleinigkeiten scheitern soll?! Nunja, irgendwann fand ich auch irgendwie einen Weg den Chromring wieder zu entfernen… Sorry, dass ich an dieser Stelle nicht beschreiben kann wie, aber ich war in Rage und drückte den Ring als würde ich einen Pickel ausdrücken wollen!
Dann stieg ich wieder ein – um das Licht abzuschalten. Eigentlich wollte ich an dieser Stelle den anderen alten Scheinwerfer bearbeiten, aber das Höhenverschrauben und die weiteren Komplikationen zwangen mich dazu ebenfalls die Leuchtweitenregulierung zu testen. Vielleicht hätte ich unter diesen Umständen den Test nicht machen sollen, aber mit dem Hintergedanken anfang Oktober Lijan bei der Tüv-Jury vorzustellen, musste das doch geschehen. Mit verherrendem Urteil stellte ich prombt fest, dass die Leuchtweitenregulierung spätestens jetzt auf der rechten Seite versagt. Der neue Scheinwerfer bewegte sich kein Stück!
„Do pici“ ( keine Ahnung ob das richtig geschrieben ist ) – an dieser Stelle muss ich einen Strich ziehen und alles wieder rückgängig machen! So nahm ich den neuen Scheinwerfer wieder raus und klemmte den alten wieder an die Anschlüsse. Schnell passte auch der äußere Chromring wieder, noch schneller war der originale Scheinwerfer auf die ursprüngliche Höhe eingestellt.
… Jetzt hab ich mittlerweile schon einige Stunden Arbeit investiert und bin nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Puristen würden an dieser Stelle sagen, dass es besser wäre beim Original zu bleiben. Das kann ich gut verstehen, vor allem nach dieser Prozedur, aber:
Wer in die Fussstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren!
So werde ich das Konzept nochmal überdenken und eine Lösung suchen!
Weil jedes Problem auch zeitgleich eine Lösung mit sich bringt, bin ich da guter Dinge und werde euch letztendlich auch davon berichten. Gebt mir nur etwas Zeit, denn nochmal will ich nicht auf diese Weise scheitern. Lijan ist mir eh schon böse, weil ich ihm das antu!