das 3. Auge – Lijan bekommt eine Minicam
Mit diesem Artikel setze ich einen neuen Meilenstein auf die Lijan´s „Rennstrecke“.
Wenn ihr euch an den Slalom erinnert, hatte ich doch einige technische Hürden zu überwinden um die Aktion als Video aufzeichnen zu können. Gerade die Cockpitaufnahme stellte dabei eine besondere Herausforderung dar, da ich kein professionielles Equipment für solche Aufgaben besitze.
Daran hat sich jetzt etwas verändert, zwar ist es nicht professioniell geworden, aber es ist ein Schritt nach vorne.
Ich konnte im Internet eine Micro-Kamera in Form eines Autoschlüsselanhängers für ganz kleines Geld erstehen. Diese muss jetzt aber erstmal eingebaut werden…
Die Minicam:
Bevor ich euch nun vom Einbau erzähle erstmal ein paar wenige technische Details zur Kamera:
In erster Linie ist sie mit Abmessungen von 50 x 31 mm x 13mm wirklich klein und dem Preis von rund 6,00 €uro entsprechend ausgestattet. Für den Anfang aber dürfte es reichen.
Bei einer Bildauflösung von max. 640×480 px und einer Videoauflösung von 1280×960 px ( sollte eigentlich dem HD-Standart erfüllen ) kann man nicht allzu viel erwarten.
Zumindest ergaben meine ersten Tests, dass zwar die Auflösung gegeben ist, aber die Bildschärfe mangels Autofokus und Verarbeitungsqualität gehörig darunter leidet.
Im Weiteren besitzt die Kamera ein Mikrofon und einen 280 mha Akku, zu laden über USB am Pc. Laut Hersteller ist eine Akku- und Aufzeichnungslaufzeit von max. 2Std. möglich sofern eine entsprechend in den Micro-SD-Slot gesteckte Micro-SD Speicherkarte bis zu 16GB gesetzt ist.
Aufgezeichnet wird im .avi Format und ist mit WindowsPc`s plug&play kompatibel.
Soviel schonmal zur Kamera. Ihren größten Vorteil seh ich in 2 Punkten: Die Größe der Cam selbst ( Mini gesellt sich gern zu mini ) und die Möglichkeit die Speicherkarten zu wechseln um letztendlich den Speicher zu erweitern. Das Kriterium, dass sie einen Akku hat und so keinen eigenen Stromanschluss im Mini benötigt, ist zwar auch nicht ausser acht zu lassen, aber viel werde ich mir bei einer angegebenen Laufzeit von 2 Std. nicht erwarten.
Jetzt besitze ich zwar dieses kleine Ding, aber damit kann ich so meine Fahrten nicht aufzeichnen. Die Kamera bringt leider keine Möglichkeit mit, irgendwie im Auto befestigt zu werden. Hier ist meine Kreativität gefragt.
Die Kamerahalterung:
Hier musste ich mir im Vorfeld doch einige Gedanken machen. Die Halterung muss abnehmbar sein, die Vibrationen des Wagens soweit es geht dämpfen, nicht im Blickfeld sein und auf die Strasse ausrichtbar sein. In punkto Auffälligkeit soll die Kamera mit Halterung nicht sofort erkennbar sein. Nicht weil ich etwas zu verstecken habe, sonst würd ich den Artikel hier auch nicht verfassen.. Sondern weil ich Lijan`s Gesamtbild nicht unbedingt verschlimmbessern will.
Für den Anfang keine einfache Aufgabe und ich überlegte erst die Kamera mit Draht irgendwo festzubinden. Die erste Möglichkeit an den Halterungen der Sonnenblenden musste ich rasch verwerfen, da es zum Einen nicht halten wollte und zum anderen stört – vor allem wenn die Sonnenblenden runtergeklappt werden müssen. Als Alternative dachte ich an den Innenspiegel. Aber den werde ich nichtmehr anfassen wenn ich muss..
Sonst fällt der wieder ab. Den Innenspiegel musst ich schon öfters wieder hinkleben, weil sich der Kleber gelöst hatte. Er hält zwar bisher, aber wenns warm draussen ist, dann wird der benutzte Kleber weicher und naja.. Warten wir ab, wie lange das hält. Wenn ihr einen Tipp habt, mit welchem Kleber ich den Spiegel an die Windschutzscheibe kleben kann, sodass es auch wirklich richtig hält, dann lasst es mich bitte bitte bitte wissen.
Ja blöd, ich brauch eine andere Idee.
Brainstorming war angesagt:
Womit befestigen? „Saugnapf“ viel mir dabei als erstes ein, an Scheiben halten Dinge immer mit so Saugnäpfen. So besorgte ich mir erstmal Saugnäpfe und da der Netto bei seiner Aktionsware zur Zeit so Sonnenschutzdinger mit Saugnäpfen für die Seitenscheiben hat, hab ich nicht lange überlegt und einfach gekauft.
Das Gute an diesen Gummisaugern sind die „Klemmhaken“ auf der Rückseite, welche die Blende halten sollen. Mit dieser Vorraussetzung war die treffende Idee schnell ausgebrütet.
Das Rezept:
Zutaten:
– 2 kleine aber kräftige Magnete
– 1 etwa 3 – 4 cm lange Gewindeschraube,
– 2 – 3 passende Muttern
– und 1 Stück magnetisches Blech oder Metall in der breite der Magneten. ( ich hatte noch etwas Lochband und hab das verwendet )
– Heisskleber
Nun backen wir eine Kamerahalterung:
Das Lochband ( oder Metallstück ) hab ich auf ca. 4cm länge geschnitten, so dass die Kamera von der Höhe unter den äusseren Rand des Saugnapfes passt.
Nun habe ich das Lochband mit einer Kontermutter am Kopf der Gewindeschraube fixiert und die Schraube in den „Haken“ geklemmt. Eine weitere Mutter presst die Konstruktion
etwas ans Hakengummi und verstärkt den Halt.
Das Stück Lochband ist mit Gummi „isoliert“ und da ich die Kraft der Magneten voll ausnutzen möchte, hab ich am anderen Ende des Bandes die Isolierung entfernt.
An der blanken Metallstelle habe ich nun den Magneten gesetzt und soweit es möglich ist mit Heisskleber „abgesichert“. Ob es hält, wird die Zeit zeigen, wichtig dabei war nur, dass der Heisskleber nicht auf den Kontaktflächen ist.
Der zweite Magnet wurde dann ( Achtung – Polarität beachten 🙂 ) ebenfalls mit Heisskleber auf die Microcam geklebt. Nachdem der Kleber ausgekühlt war, konnte ich nun die Cam Magnet an Magnet an der Halterung fixieren und es hält bis jetzt sehr gut. Das schöne daran ist, ich hab die Möglichkeit jederzeit den Aufzeichnungswinkel in der Höhe zu verstellen.
Eigentlich müsste ich jetzt nurnoch zu Lijan und das Konstrukt in der Praxis testen. Das werde ich heute noch machen, aber ich hab noch eine Befürchtung der ich mehr nachgehen muss.
Die Befürchtung:
Jedes Auto heizt sich im Sommer in der prallen Sonne sehr sehr gerne auf. Ich hab bei Lijan schon Temperaturen jenseits der 40° C gemessen. Das ist natürlich für mein Vorhaben äußerst unpraktisch. Zum einen mag so ein Akku keine große Hitze, zum anderen befürchte ich dass der Heisskleber bei so großen Temperaturen kleinbei gibt.
An diese Probleme hätte ich schon vorher denken müssen, denn für den Heisskleber hätte ich noch eine Alternative:
2 Komponentenkleber mit Temperaturbeständigkeit über 150 ° C.
Da werde ich erstmal abwarten, vielleicht hält es ja doch..
Nur was mach ich mit dem Akku?
Der Akku wird eine Kühlung brauchen, für Kühlkörper ist das Gehäuse zu klein. Auch nachteilhaft, das Kameragehäuse ist aus schwarzem Kunststoff und wird dementsprechend schneller heiss werden. Ich werde erstmal Lüftungslöcher ins Gehäuse bohren, natürlich muss das Gehäuse dafür vorher aufgeschraubt werden, nicht dass die Elektronik darin beschädigt wird. Dann werde ich noch das Gehäuse versilbern, dann wird wenigstens die Hitzestrahlung etwas wegreflektiert. Für die Zukunft überlege ich noch einen kleinen Solarbetriebenen Pc-Lüfter hinzuschrauben. Ein erster Prototyp existiert auch schon für diesen Zweck, aber das muss noch richtig durchdacht werden. Werde euch auf jeden Fall davon berichten.
Bitte beachtet, wenn ihr euch das Konstrukt nachbaut:
Ich übernehme keinerlei Gewähr oder Haftung für eure Maßnahmen mit und an euren Fahrzeugen. Was auch immer ihr mit euren Fahrzeugen macht ist einzig und allein euer eigener Verantwortungsbereich. Dies ist nur ein Erfahrungs/Bastelbericht der keine Nachbauempfehlung darstellt.
So viel zu meinem „technischen Aufschwung“ und was mach ich jetzt daraus?
Meine Planung sieht ein Videotagebuch vor, welches euch Einblicke in den täglichen Straßenwahnsinn auf unseren Strassen geben soll. Im hoffentlich nicht eintretenden Falle eines Unfalls hätte ich einen weiteren „Zeugen“ und das für ganz kleines Geld.
In der Summe kam ich bisher auf 10 Euro für eine Kfz-Kamera, zwar mit schlechter Qualität ( aufrüsten kann ich später immernoch ), aber nun die Möglichkeit euch noch tiefere Einblicke in „Rover Mini Xn – mein Mpi und unsere täglichen Abenteuer“ zu geben.
Ein kleiner Hinweis noch für die zukünftigen Videos:
Datenschutz wird auch bei mir groß geschrieben und ich werde mir die größte Mühe geben diesen auch zu wahren. Sollte sich dennoch jemand auf den Videos wiedererkennen und möchte das nicht, so bitte ich um einen Hinweis, dass ich mich umgehend darum kümmern und den Inhalt entfernen oder zensieren kann.