Der Blick 2 – Scheinwerferschleifing – Glas schleifen
Ihr glaubt mir garnicht,
dass flexen mit einer älteren Dremel, wo die Kohle ausgetauscht gehört, echt anstrengend sein kann. Noch Stunden später merkte ich das Vibrieren des Geräts in meiner Hand, als stünde meine Hand unter Strom.
Wie heisst es so schön: „Von nichts kommt nichts.“
Unermüdlich wie ich bin ging es heute auch direkt weiter. Lijan´s zukünftige Scheinwerfer wollten zurecht geschliffen werden!
Nungut, wer schonmal Glas ver- oder bearbeitet hat, der kann nachvollziehen, was es bedeutet. Glas ist ein sehr hartes Material – zumindest so lange es nicht sehr heiss gemacht wird. Um Glas zu bearbeiten braucht man auch richtiges Werkzeug. Hab ich zwar nicht, aber ich hab es dennoch geschafft.
So wie ich euch gestern erzählt hatte, flexte ich erst die inneren Chromringe zurecht. Diese Arbeit hätte ich mir sparen können, wenn ich das Scheinwerferglas rundrum abgeschliffen hätte. Davon wollte ich aber nicht gebrauch machen, zu riskant war mir das Prozedere, zu hoch war mir das Risiko das Glas könnte springen.
Erstmal braucht man für seine Dremel geeignete Aufsätze. Diamantschleifscheiben können zwar härter als Glas sein, erwiesen sich aber bei ersten kleinen Testversuchen als unbrauchbar. Warum? Mir sind zweimal die Scheibenhalter gerissen und zusätzlich welche kaufen? Nein, ist nicht im Budget.
So ging ich in den Baumarkt und guckte mich bei der Theke mit dem Dremelzubehör um. Ich war echt erstaunt wie viele kleine Aufsätze es für eine Dremel gibt. Aber ich glaube das ist das Gleiche wie vor einem Damenbindenregal.
Ich fand Aufsätze, welche für Glas und extrem harte Materialien geeignet sein sollten und kaufte diese direkt:
“ Silicium-Karbid-Schleifstifte „
lt. Packungsaufschrift: “ Ideal zum Linieren und Schleifen von Flächen auf harten Werkstücken ( Glas, Keramik, Stahl, etc. ) “ Ja auch Stahl soll man damit schleifen können. Naja ich glaub das muss speziell gehärtetes Stahl sein. . . Ebenfalls laut Packungsaufschrift:
Optimale Arbeitsdrehzahl: ca. 20.000 U/min
zulässige Höchstdrehzahl: max. 70.000 U/min
Glas schleifen
Kaum zu Hause angekommen, spannte ich die Stifte direkt ein und wollte loslegen. Ich begann zu schleifen und flutsch, war das Silicium-Karbid ein Silicium-Spurlosbid. Mit anderen Worten, der Kopf verabschiedete sich direkt und war in der halben Wohnung verteilt. Oha! Naja, egal ich hab ja noch so einen Stift. Also öffne ich die Packung komplett und mir purzeln schon die ersten Krümel in die Hand. „Seeehhhr gut!“, dachte ich mir. Ich hab ja noch eine Packung ( vorrausschauend denken kann von Vorteil sein.. ) mit linsenförmigen Aufsätzen. Schnell war der Stift gewechselt und die Dremel mit höherer Drehzahl angesetzt.
Klappte zu Anfang schonmal besser, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, ich schleife mehr den Stift ab als das Glas des Scheinwerfers. . . ? ? ? Ehe man sich versah war ein weiterer Stift „aufgebraucht.“
Ich hatte nichtmal den ersten Scheinwerfer fertig geschliffen und schon keinen Schleifaufsatz mehr. Verdammt! In meiner Not versuchte ich es mit runden Schleifpapieraufsätzen, doch der Erfolg blieb aus. Nein nicht, weil diese schnell stumpf wurden, sondern weil stets die Naht aufgegangen ist und die Teile dann weggeflogen sind.
Irgendwann warf ich dann einen Blick in mein Dremelsortiment, immerhin sind da viele verschiedene Aufsätze drin, drin. Leider aber keine Beschreibung, welche von den Aufsätzen für was geeignet ist.
Plötzlich sprang mir dann was Grünes ins Auge, die Farbe erinnerte mich an diese sich selbst auflösenden Silicium-Karbid Stifte. Getreu dem Motto, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Nahm ich diesen Aufsatz, spannte ihn in die Dremel und startete einen letzten Versuch.
Es war ein ziemlich langer Versuch, der Glasstaub nebelte alles ein, aber ich schien endlich erfolgreich zu sein. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Aber genug jetzt mit den Weisheiten. So schliff ich Stück für Stück die störenden Erhebungen am Golf Scheinwerfer ab.
Schließlich war der Erste fertig geschliffen und ich konnte eine Passprobe machen.
Die Mühe war es Wert denn der Chromring passt jetzt auch. Mit gewachsener Motivation behandelte ich dann auch den anderen Scheinwerfer. Aber der blöde Schleifstaub nervte mich dabei. Atemschutzmaske wäre evtl. nicht schlecht gewesen, aber der mit Malercrep am Schraubstock festgeklebte Staubsauger tat es dann schließlich auch.
Mit breitem Grinsen im Gesicht testete ich dann ob der andere Ring auf den anderen Scheinwerfer passt. Ja tut er. Eigentlich könnte ich jetzt einfach den Ring am Scheinwerfer festmachen und zu Lijan gehen, die Scheinwerfer einbauen. Aber wenn ich mir die Chromringe näher ansehe, dann weis ich dass da noch was passieren muss.
Der Zahn der Zeit nagte schon an den Ringen und erste Rostblasen und Flugrost zeigte sich daran.
Schnell war der „Stahlwolleaufsatz“ für die Dremel eingespannt und die Chromringe wurden erstmal ordentlich „abgebürstet“.
Damit sich aber nicht sofort wieder Flugrost an die gebürsteten Chromringe haftet, hab ich die Ringe entfettet und gewaschen – mit Spüli 🙂 . Im Anschluss baute ich eine halb aus Kaninchenstall bestehende Mini Chromring Trockenkonstruktion und bepinselte diese mit
“ presto BOB Rostversiegelung + Grundierung “ . Wobei ich nachdem der Rost entfernt war erst die Rostversiegelung, dann ca. eine Stunde später die Grundierung aufgetragen hatte.
Nicht nur die gebürsteten Chromringe wurden mit der Versiegelung eingepinselt. Auch die Scheinwerfertöpfe, denn mit dem Sandpapier geschleife, hab ich dort den Lack abgeschliffen.
Das muss jetzt erstmal durchtrocknen ehe ich es wieder lakieren kann. Ja, das Lakieren. Hier gibt es ein großes Problem:
Ich habe nicht die Mittel oder das Werkzeug bzw. Material um Gegenstände richtig schön zu verchromen. Klar könnte ich jetzt zu einem Profi gehen und verchromen lassen. Aber das Geld spar ich mir. Ich werde in den nächsten Baumarkt gehen und mir dort entweder Effektlack ( Chrom ) oder anderen Lack dafür kaufen. Wobei mir jetzt schon klar ist, der Effektlack kann einen echtem Verchromen nicht nachstehen.
Ich werde dann mit Photoshop gucken welche Farbe, da vorne noch passen würde. Aber wie es weitergeht erzähl ich euch dann das nächste Mal.