Tüv Tüv Hurra! Tüv Tüv Hurra! Hauptuntersuchung
Lange hab ich um Lijan gebangt, doch es war nun soweit. Jetzt ging`s zur „großen“ Inspektion. Die Abgasuntersuchung war ohne Probleme bestanden, da fehlt nurnoch die Hauptuntersuchung um meinen Mini
2 weitere Jahre auf der Straße halten zu können.
Es wird ja bekanntlich viel über den Tüv erzählt.. Sehr häufig aber nicht viel Gutes, hier muss was repariert werden, da muss was geschweisst werden und an jener Ecke ist auch irgendwas nicht ok… Eigentlich darf man das nicht verurteilen, denn der Tüv ist schließlich nur um unser aller Sicherheit bemüht. Aber Sicherheit ist heutzutage teuer..
Um mich bzw. Lijan bestmöglich auf die Untersuchung vorzubereiten ( möchte schließlich nicht viel für Reperaturen bezahlen müssen ) hab ich mich im Internet schlau gemacht.
Wieder einmal half das Mini-Forum, denn ich entdeckte dort einen Link zu einem „Mini-Wiki„.
Dort befindet sich eine Tüv-Checkliste von der beanfamily. Im Haynes Service und Repair Manual befindet sich ebenfalls eine TüV-Checkliste. Eigentlich ganz praktisch, wäre diese nur nicht auf Englisch.. 🙂
Diese Checkliste hilft einem bei einem Vorabcheck und das kann Zeit und Nerven sparen.
Seht euch dort einfach mal um, denn da gibts noch weitere Nettigkeiten zum Download.
Nun zur Hauptuntersuchung selbst.
Richtig nervös war ich, als ich mit einem Bekannten zu einem Autohaus mit Werkstatt gefahren bin. Zwar hatte ich die Checkliste, aber vom hören/sagen wusste ich auch, dass eine gesunde Portion Glück oder Vitamin B für die Kontrolle notwendig ist. Auf mein Glück wollte ich mich nicht verlassen, deswegen entschloss ich mich, die Hilfe des Bekannten in Anspruch zu nehmen. Dieser wiederrum kennt nämlich jemanden, der wieder jemanden kennt. Fast wie Facebook nur mit mehr Datenschutz und real!
Bei der Werkstatt angekommen mussten wir erstmal auf den Dekra-Prüfer warten. Die Wartezeit warf in mir Erinnerungen aus der Schulzeit hoch. Kurz vor der Prüfung ist irgendwie jeder nervös. Das gehört wohl auch zum Leben dazu.
Als es schließlich losging, ging es schnell.
Ein junger Mechaniker kam anmarschiert und fragte ob ich der mit dem Mini sei. Japp bin ich und musste Lijan`s Schlüssel aushändigen. Dann fragte ich ob der Mini direkt auf die Bühne kommt und anwortete auf das „Ja“ dass die Laschen am Bodenblech keine Wagenheberaufnahmen sind und zeigte die richtigen Stellen dafür.
So wirklich schien sich der Mechaniker nicht dafür zu interessieren, was meinen Kummer nicht unbedingt senkte.
Aber kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort:
An meinem Mini-Schlüsselbund befinden sich 3 Schlüssel. Ein Kleiner um die Türen zu öffnen, ein Mittlerer für den Tankdeckel und einen Großen für die Zündung. Claudia hat es schön in ihrem Blog zu sehen.
Nungut, der Mechaniker hat somit rein theoretisch eine 33,33 % ige Chance den richtigen Schlüssel für die Tür zu finden. *gg* Praktisch sinds aber 50 % weil der Zündungsschlüssel wesentlich größer als das Türschloss ist. Das sollte man sofort erkennen wenn`s nicht passt. Ich fands amüsant zu sehen wie er sich vorsichtig am Schloss versuchte es aber nicht hinbekam. Somit musste ich ihm den richtigen Schlüssel zeigen.
Seine 1. Hürde
war gelöst und der „coole Kfz-Schrauber“ wurde langsam nervös 😛 . Er hatte wohl nie was mit einem echten Auto zu tun. Die heutigen Plastikauto`s mit ihren technischen Gimmick´s – naja. Muss ich nicht viel sagen.
Hehe, seine 2. Hürde war das deaktivieren der Wegfahrsperre.
Von aussen sah man einen 1.80 großen Kerl in meinem Mini sitzen, der den Zündschlüssel hineinsteckte und umdreht, aber nichts passiert. 🙂 Mein Grinsen wurde breiter. Ich sah von draussen das Lämpchen der Wegfahrsperre dauerhaft leuchten – Lijan sagte ihm – ne mit Dir will ich nicht.
Er wiederholte den Versuch prüfte ob es daran liegt, dass ein Gang eingelegt ist.. Aber keine Chance, es war auch kein Gang eingelegt… Die Wegfahrsperre blieb hartnäckig. So verging wieder etwas Zeit bis er den Knopf gefunden hat um sie zu deaktivieren. Sie war deaktiviert und der Mini konnte sich nicht mehr wehren.
Die 3. Hürde,
war mir dann doch zu heikel. Er wollte rückwärts vom Parkplatz in die Halle fahren und legte dazu den 4. Gang ein.
Da schritt ich ein, denn ich selbst habe es auch schon geschafft im 4. Gang anzufahren. Zwar nur langsam, aber nicht rückwärts. So teilte ich ihm mit, dass er wie es auf dem Schalthebel steht ( steht nicht im Computer ), den Hebel nach rechts schieben und dann hochheben, damit er ihn nach hinten drücken kann.
Jetzt war der Schrauber aber richtig nervös. 3 Jahre Ausbildung zum KfZ- Mechatroniker gemacht und keine Ahnung wie man mit echter Technik umgehen muss. An dieser Stelle muss ich Matti voll und ganz recht geben, als er mir sagte:“Er mag die ganzen Elektrotechnischen Neuerungen nicht so.“ Er untermauerte den Satz mit:
“ Wehe wenn in einer Werkstatt der Strom ausfällt – dann können die Mechaniker den Fehlerspeicher nicht mehr auslesen und wissen nichts mit den Auto´s anzufangen.. “ Wo Matti recht hat, hat er ….
Nungut, Lijan verschwand schließlich in der Halle und das Tor wurde geschlossen. Eigentlich hätten wir mitwollen, aber der Zugang wurde uns verwehrt. Leider.
Warten war wieder angesagt. Wenn ich dran denk wie der Mechaniker Probleme mit dem kleinen Briten hat, dann war mir nicht ganz wohl dabei, aber dem stand ich an dieser Stelle machtlos gegenüber.
Zwischendrin hörte ich ein Lebenszeichen aus der Halle, die Hupe wurde wohl eben geprüft.
Kurze Zeit später dann öffnete sich das Tor und der Prüfer kam uns mit einem Lächeln entgegen.
“ Soweit ist alles ok, muss jetzt nurnoch die Bremsen testen …“
Die 4. Hürde:
Nein nicht die Bremsen waren die 4. Hürde. Es war mal wieder der Mechaniker der mit dem Mini nicht zurecht kommen wollte. *gg*
Ich muss euch sagen, Lijan ist seit knapp 1,5 Jahren in meinem Besitz. Ich habe bis heute nicht einmal geschafft die Alarmanlage auszulösen.
Der gelernte „Profi“ schafft es aber in 30 Minuten.
Wieder einmal ging es darum den Motor zu starten und weil auf dem Schlüsselbund 2 Knöpfe zu finden sind, hat der Mechaniker bei einer Chance von 50% den Richtigen zu erwischen natürlich den falschen Knopf gedrückt.
Muha! Lijan gibts Dir aber ordentlich.
Es brauchte etwas bis Lijan aufhörte auf sich aufmerksam zu machen, doch als ich auf dem Weg war zu helfen, konnte der Mechaniker immerhin die Alarmanlage abschalten. . .
Jetzt werden die Bremsen getestet.
Wie gern hätte ich Foto´s davon gemacht. Oder ein Video dieser Geschichte. . .
Nunja, der Prüfstand war ein Anderer wie der den man allgemein kennt. Es sind 2 Stahlplatten im Boden auf / über welche man fährt und bremst, dann wird auf einer digitalen Anzeige der Wert ausgegeben. Die Art zu testen finde ich nicht schlecht, vor allem mit tief sitzenden Fahrzeugen erspart man sich die Angst aufzusetzen.
Naja anderseits war dieser Prüfstand nicht für kleine Mini´s gedacht, denn die Platten lagen doch recht weit auseinander. Zwar nicht zu weit für den Mini, aber zu weit für den Mechaniker. Er unterschätzte, dass Lijan ziemlich schlank ist und war meist mit einer Seite auf dem Boden und nicht wie gefordert auf diesen „Messplatten“. Der Prüfer bemerkte das natürlich und musste den Fahrer mehrmals einweisen.. Naja.
Dann ging es schnell und in Sekundenbruchteilen war die neue Plakette auf dem hinteren Kennzeichen fixiert.
Freu freu freu freu!!!!
Letztendlich parkte der Mechaniker Lijan wieder auf dem Pakrplatz. Öffnete die Tür und stieg kopfschüttelnd aus. Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen und meinte nur, das ist ein Original! Er entgegnete nur mit respektvollem Blick: „kein Komfort“ . Naja, ein Mini nimmt einem nicht viel Arbeit ab, nicht wie ein Diagnosegerät es macht. Da muss man noch selbst (er)fahren…
Auf jeden Fall war mein Tag gerettet. Lijan darf jetzt bis Oktober 2013 fahren und alles ist soweit gut.
Naja das Saisonende rückt immer näher. Dann gibts für Lijan wieder eine Winterpause. Aber keine Sorge, die Zeit wird sinnvoll genutzt. Es wird vielleicht nicht ganz so viel Stoff zum Lesen geben, aber es gibt noch einige offene Projekte die im Winter erledigt werden wollen.. 🙂
Last but not least: Das Prüfprotokoll: